Schweden - Tag 2 (Samstag)
Wir sind erst spät losgekommen. Dementsprechend fahren wir auch den ganzen Samstag durch. Erst durch Deutschland, dann kurz über Dänemark weiter nach Schweden.
Kurz vor der Fähre nach Dänemark treffen wir uns zu einem gemeinsamen Frühstück bei einem Edeka. Dann geht's auf die Fähre. Auto 2 darf leider nicht auf die gleiche Fähre, direkt davor schaltet die Ampel auf Rot, na danke. Platz wäre gewesen, aber manche parken auf der Fähre wie Fahrtschulanfänger, deswegen ist gefühlt nicht Mal die Hälfte voll...
An Kopenhagen (oder wie die Dänen schreiben: København) vorbei über die Monster-Brücke nach Schweden.
Plötzlich ist alles anders. Das Ziel ist greifbar. Die Wiesen grüner, die Luft frischer, das Wetter sonniger. Die Vögel singen, die Menschen tanzen und das Gefühl von Urlaub ist allgegenwärtig.
Dann die Ernüchterung: Uns fehlen noch über 5 Stunden Fahrt, sogar eher 6 Stunden. Schweden ist halt einfach riesig. Darauf erstmal ein Mittagessen. Lukas findet ein gut bewertetes Restaurant an einem Golfplatz, nach der bereits sehr langen Fahrt ist das das beste Mittagessen dieser Erde. Weiter geht's.
Das Ziel kommt immer näher. Noch 1,5 Stunden weg machen wir einen weiteren Zwischenhalt: Ein Lidl. Wir haben kaum Vorräte dabei sondern kaufen alles vor Ort. Der Lidl ist preislich erstaunlich nah an deutschen Preisen, da haben wir wohl alles richtig gemacht. Ein Stück deutscher Kultur findet sich auch in Schweden.
Jetzt aber, die letzte Etappe wird angegangen.
Woran man merkt, dass man dem Ziel näher kommt: Der Weg wird mehr und mehr zu einem Waldweg. Etwas suspekt, aber Google Maps sagt da geht's lang. Das funktioniert auch für 15 Minuten, bis unsere Reise 2km vor dem Ziel abrupt vor einer Schranke mit einem großen Stein irgendwo mitten im Nirgendwo im Wald endet. Hier geht es nicht weiter, da kommen wir nicht durch. 2km vor dem Ziel. Das kann es doch nicht sein.
Wir wenden, vielleicht kommen wir von der anderen Seite dran, der "kleine" Umweg sind auch nur 45 Minuten (davon 15min wieder raus aus dem Wald, 10min Landstraße und 20min wieder rein in den Wald). Wir wollten ein abgelegenes Haus und haben auch eines gefunden. Hier ist niemand. Wir fahren an ein paar leeren Häusern vorbei, die Straße wird von einer befestigten Schotterstraße immer mehr zu einem gelegentlich befahrenen Waldweg. Die letzte Kurve und da ist es: Das Ziel unserer Reise, das Haus im Nirgendwo.
Erschöpft aber glücklich erkunden wir das riesige und rustikale Haus. Zimmer werden aufgeteilt, Sachen im Haus verstaut, dann geht es noch kurz an den See. Die Aussicht ist überragend und auch um 23 Uhr ist es noch hell. That's what Sommersonnenwende in Schweden gets you.
Wir gehen zurück zum Haus. Nach einer großen Portion Spaghetti mit Tomatensoße für alle fallen alle einfach nur ins Bett.
Müde aber glücklich enden zwei Reisetage und der Urlaub kann beginnen.